Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärte 1993 den 3. Mai zum „World Press Freedom Day“. 2022 steht der Tag unter dem Motto „Journalism under digital siege“.
Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit lädt das österreichische No-Hate-Speech-Komitee dazu ein, im Rahmen der Aktionstage Politische Bildung Aktivitäten zum Thema Pressefreiheit und gegen Hass im Netz zu setzen. Ziel ist, das Bewusstsein für die Bedeutung der vierten Macht für die Demokratie zu schärfen und dafür einzutreten, dass Journalistinnen und Journalisten in der Lage sind, ihren Beruf frei und sicher auszuüben.
Seit den 1990er-Jahren hat sich die Informationslandschaft durch das Internet und die Sozialen Medien global weitreichend verändert. Das betrifft die Geschäftsmodelle der Medienwelt mit einer Machtkonzentration bei einigen wenigen Privatunternehmen, aber auch die die Möglichkeiten der Kommunikation. Information und Austausch sind dramatisch gestiegen, aber wir sind auch mit einer Zunahme von Desinformationen und Hassrede konfrontiert.
Bedrohung der Pressefreiheit kennt viele Formen; Verleumdung und Hate Speech beispielsweise. „Medienschaffende sehen sich diesem Phänomen ganz besonders ausgesetzt,“ stellte Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich im Jahresbericht 2020 fest (siehe auch Den meisten Hass im Netz bekommen Journalistinnen ab — The Internet Health Report 2019). In besonderem Ausmaß sind unter den Medienschaffenden die Frauen von Online-Bedrohungen betroffen. Im Bericht wird anlässlich der Ausgestaltung des Gesetzes zur Bekämpfung von Hassrede in den sozialen Medien und auf Online-Plattformen auf eine weitere Problematik verwiesen. Zwar sei ein Gesetz zum Schutz vor Hassrede und Verleumdungen wichtig, es wird aber auch die Gefahr von Einschränkungen der Meinungs- und Pressefreiheit gesehen.
Was Sie tun können:
- In den Sozialen Medien Position beziehen und Werkzeuge zur Gegenrede promoten
- Presseleute zum Gespräch einladen (für Schulen bietet www.mischa.co.at Angebote) und Maßnahmen debattieren. Als Grundlage kann das Handbuch des No Hate Speech Movement Deutschland dienen: Wetterfest durch den Shitstorm. Leitfaden für Medienschaffende zum Umgang mit Hass im Netz.
- Medien und ihre Akteure sind nicht nur Betroffene von Hate Speech, sondern manchmal auch jene, die deren Verbreitung befördern: Dagegen wirksam zu werden, ist ebenfalls von Bedeutung; Anleitungen dazu bietet das Handbuch Bookmarks. Bekämpfung von Hate Speech im Internet durch Menschenrechtsbildung.
Und nicht vergessen: Teilen Sie Ihre Aktionen mit und nutzen Sie den Hashtag #noHateSpeechAT.
- Dossier von Zentrum polis zum Thema Pressefreiheit
- Definition von Pressefreiheit im Politiklexikon für junge Leute
- Media against Hate. Strategies to Counter Hate Speech (europeanjournalists.org)
- Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 19 (inkl. Erläuterungen): Meinungs- und Informationsfreiheit (humanrights.ch)
Website: www.nohatespeech.at/ und www.nohatespeech.at/no-hate-gallery/
Twitter: @NoHateSpeechAT